120 Jähriges Jubiläum



Rezept für die Zukunft Die Rezeptur des Behringer-Weißbiers ist so legendenumwittert wie die von Coca-Cola. Nach turbulenten Jahren stellt sich die Juniorchefin der Tradition – und will das Handwerk in der 120 Jahre alten Brauerei am Leben erhalten.

Ingrid Albrecht kann sich noch genau an den Tag erinnern, an dem die Vohenstraußer Brauerei im Jahr 2007 zur Versteigerung kam und ihr inzwischen verstorbener Ehemann Hans sagte: „Den Behringer steigern wir. Der darf nicht aufgegeben werden.“ Ein weiterer Interessent stieg während der Auktion aus, und bis sie sich versahen, war das Unternehmer-Ehepaar Besitzer des traditionsreichen Anwesens. Ingrid Albrechts Großvater wohnte schon in Vohenstrauß. Noch aus ihrer Kindheit sind ihr die Kontakte zur Weißbier-Gaststätte in Erinnerung, wenn sie für ihren Opa das Weißbier in einer Milchkanne abholte, die sie heimwärts immer durch die Luft schleuderte.

Mit dem Gasthaus und der angrenzenden Brauerei hatten die Albrechts damals große Pläne, die aber wie eine Seifenblase platzten. Eine Erlebnisgastronomie und ein Hotel sollten verwirklicht werden, außerdem wollten sie den Gebäudetrakt behutsam sanieren. Daraus wurde aus den unterschiedlichsten Gründen nichts. Der hintere Teil des unter Denkmalschutz stehenden Brauhauses und das Kühlhaus wurden zwischenzeitlich abgerissen, der Hof gepflastert.

Jede Menge Reparaturen, Probleme und nicht zuletzt Personalnöte brachten die Chefin auf die Idee, das Weißbier der Traditionsgaststätte selbst zu brauen. Die 41-jährige Tochter Nicole will nun unter Anleitung das Brauwesen von der Pike auf erlernen. „Wir nehmen das jetzt alles selbst in die Hand.“ Derweil ist Braumeister Maximilian Hösl aus Mitterteich eingesprungen. Er sieht in der Weißbier-Brauerei ein brautechnisches Kleinod. „Alle technisch vorhandenen Geräte sind historisch“, weiß Hösl, der damit versucht, das Getränk nach der legendenumwobenen Behringer-Originalrezeptur herzustellen. Allerdings haben sich die verschiedenen Faktoren in 120 Jahren Behringer-Geschichte gewaltig verändert. Lediglich das Vohenstraußer Wasser ist in diesem Zeitraum gleich geblieben.

Hösl dreht an Hebeln, an Hähnen, misst Temperaturen und achtet penibel auf den Brauvorgang. Er liebt seinen Beruf, das hört man im Gespräch sofort heraus. „Im nächsten Sud noch ein bisserl weniger Hefe, dann passt’s“, meint er zufrieden. Über eine enge Stiege kommt man in den mit hopfengeschwängerten Düften durchdrungenen Kühlschiff-Dachboden, in dem es gefühlte 60 Grad warm und feucht ist.

Der Braumeister setzte das Vohenstraußer Kult-Gebräu mit einem Stammwürzgehalt von 12 Prozent und 5,2 Volumenprozent an. Rund sechs Wochen muss der Sud reifen, bevor er zum Ausschank gelangt. Dieses Mal ein Jubiläums-Bier, denn Behringer feiert im August 120-jähriges Bestehen der Weißbierbrauerei-Gaststätte. Ein 25-Hektoliter umfassender Jubiläumssud für ein „Historisches Weißbier 1898“ ist bereits im Kühlschiff. „Es wird aus jedem Zeitstrahl der jeweiligen Epoche etwas in dem bernsteinfarbigen Weißbier beinhaltet sein“, verspricht der versierte Braumeister, der das naturbelassene Bier in der gleichen Verfahrensweise von damals herstellt.

„Seit 2007 war nur Sturm im Unternehmen, jetzt wünsche ich mir, dass es ruhiger und konstanter vorangeht“, wünscht sich Ingrid Albrecht, die wieder Mut für das Unternehmen schöpft. Auch Bürgermeister Andreas Wutzlhofer ist die Zukunft des Vohenstraußer Braubetriebs ein Anliegen. Zum Brau-Startschuss war er vor Ort und wünschte „eine friedliche Behringer-Zeit“.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jörn Schlönvoigt und seine Verlobte Hanna zu Gast beim Behringer


Leider muss ich aus gesundheitlichen Gründen den Braubetrieb ab sofort einstellen. Deshalb bleibt auch die Gaststätte Behringer geschlossen.

 

 

 

 

 

Ich hoffe eine baldige passende Lösung oder einen adäquaten Nachfolger zu finden

 

 

 

 

 

Hiermit bedanke ich mich bei allen Kunden und Behringer Liebhaber für die langjährige Treue.